Freitag, 9. August 2013

24 Stunden Tramprennen - Mit dem Rollstuhl durch Europa

02. August 2013 - 8:30
Der StuRa der Universität Leipzig hat am 02.August ein Tramprennen veranstaltet.Nach Englischem Vorbild sollen die Teilnehmer nach der Vorlesungs- und Prüfungszeit in 24 Stunden soweit wie möglich vom Campus fliehen. Die Regeln: Umsonst reisen. Im Bild seht Ihr die 6 Teams die mitgemacht haben beim Fotoshooting für die LVZ. Ja, wir trampen rückwärts und mit dem linken Daumen...
Um 9:00 war dann Startschuss
9:03
Und hier jetzt unsere erste Trampstelle: Der Hauptbahnhof in Leipzig. Ein sehr üblicher Platz um sich mit Mitfahrgelegenheiten zu treffen. Um 9:40 hatten wir unseren ersten Fahrer. Der hat uns dann auch direkt auf die Autobahn gebracht. 
10:15 Ankunft Raststätte Osterfeld
11:00
Und schon gehts weiter. Joachim und Silvia haben uns in Ihrem schicken Bus mitgenommen. Ihr Sohn hat hinten geschlafen, wir haben es uns in der Mitte gemütlich gemacht. Die Drei waren eigentlich auf dem Weg von Leipzig nach Kroatien, aber da Jochens Familie aus dem Heilbronner Raum kommt und dort noch Jochens Kinder aus früherer Ehe eingepackt werden müssen, können wir bis zur Raststätte Hohenlohe mitfahren. Leider hatten wir unterwegs mit ziemlich viel Stau zu kämpfen. Inklusive Zigarettenpause auf der Überholspur. Blöd.
15:00 Raststätte Hohenlohe

17:00
Endlich! Nach zwei Stunden blöd rumstehen hat Christine Erbarmen. Sie ist auf dem Weg in die Schweiz, wo sie als Bauplanerin arbeitet. Sie kann uns nach Freiburg Schauinsland mitnehmen. Unglücklicherweise war sie gerade in Halle und hat einen Teil ihres Hausstandes mitgenommen um in der Schweiz ihre neue Wohnung einzurichten. Der Kofferraum war also gestopft voll und der Rollstuhl musste mit auf den Rücksitz. Bequem sieht anders aus. Aber trotz Stau waren wir nach gerade mal 3(!)Stunden dann da.
20:00 Ankunft Raststätte Freiburg Schauinsland

Freiburg Schauinsland: Sprungbrett nach Frankreich, Spanien, nach Italien und in die Schweiz. Besonders interessant für Frankreich-Tramper: Fahrer, die eine Shell-Flottenkarte(Firmen-Tankkarte) haben tanken gewohnheitsgemäß hier nochmal voll, weil auf dem Weg nach Südfrankreich die nächste Möglichkeit auf der Autobahn zu tanken erst wieder in Lyon kommt.
Unglücklicherweise kamen LKWs für uns nicht in Frage. Ich will Elias nicht in die Fahrerkabine heben müssen. Und sonstige Berufskraftfahrer (Europcar-Assistance,...) waren keine unterwegs. Dafür allerdings haben wir hier viele Tramper getroffen. Als wir angekommen sind waren schon zwei Tramp-Parteien dabei ihr Glück zu versuchen. Zwei Jungs und ein Pärchen. Und die standen jeweils schon ein paar Stunden. wir anfangs noch Witze über deren Kompetenz gemacht haben, wurde uns bald klar, dass auf der Raststätte quasi nur Urlauber mit Kindern halten. Und da passen wir einfach nicht mit rein. Das Pärchen hat sich bald nach Freiburg zum schlafen mitnehmen lassen, die zwei Jungs wären beinahe nach Besancon mitgefahren. Ich hab Ihnen dann den Tip gegeben zuerst zu fragen, ob der Fahrer über Autobahn oder Bundesstraße dort hin will(Bundesstraße), weswegen sie sich dann doch für eine Übernachtung in den Büschen (Zelt) entschieden haben. Im Laufe des Abends kamen dann zwei nette Mädels, die nach Spanien wollten und zwei Tschechen, die nach Frankreich wollten vorbei. Auch wir haben uns schon gedanken darüber gemacht, ob wir nicht besser nach Freiburg fahren und feiern sollen... Aber da man im  Schwabenländle nach 22 Uhr kein Bier mehr an der Tankstelle bekommt haben wir weitergemacht.
Um 1:45 wurden wir für unsere Hartnäckigkeit belohnt.






03. August 2013 - 1:45 Eine Kinderärztin und ein Pfleger nehmen uns in ihrem Bulli mit. Wir könnten bis an die Küste auf der Höhe von Bordeaux mitfahren!!! Leider erst, nachdem die beiden in Besancon übernachtet haben. Verdammt.
04:00 Ankunft Raststätte Besancon


06:00
Nachdem wir feststellen mussten, dass es auch in Frankreich an der Autobahn kein Feierabendbier geben wird, haben wir drei Stunden vor Ende den Landeanflug eingeleitet. Die Autobahn war zwar gut frequentiert, aber wie schon in Freiburg waren hauptsächlich Urlauber mit Kinder und lokale Fahrer unterwegs. Julian hat uns dann mitgenommen. Er war auf dem Weg Richtung Süd-Westen. Er hat uns angeboten uns in Clermont-Ferrand am Bahnhof abzusetzen. Erwartete Ankunft dort laut Navi: 10:00. Tatsächliche Ankunft war dann wegen Stau erst 11:40.
Unterwegs um fünf vor Neun haben wir dann noch einen kleinen Zwischenstop in Montbeugny eingelegt um ein Beweisfoto zu machen. Montbeugny ist Französisch und bedeutet "irgendwo im nirgendwo". Vom Campus Leipzig ist es 840 KM entfernt und wir sind sehr froh, dass wir nicht von dort aus weitertrampen mussten, sondern, dass wir mit Jlian noch bis Clermon weiterfahren konnten.




13:57 Abfahrt mit dem Zug von Clermont-Ferrand. Die Nationale Französische Staatseisenbahn hat es in 1,5 Stunden nicht geschafft uns ein Ticket bis Leipzig auszustellen. Und immer wenn wir über die deutsche Bahn schimpfen, sollten wir uns daran erinnern, dass wir, gemessen am Europäischem Standard, auf sehr hohem Niveau schimpfen.

04.August 2013 - 06:42(pünktlich)
Ankunft mit dem CNL in Leipzig HBF.


Und hier die Auswertung: Die Ergebnisse sind zwar immer noch nur als "Hochrechnung" deklariert, aber da nur noch die Beweise geprüft werden müssen, ist davon auszugehen, dass sie gültig sind.


1. Tim & Klarissa Brampton / Vereinigtes Königreich 870 km
2. Elias & Markus Montbeugny / Frankreich 840 km
3. Team \pi* Daumen Marijampole / Litauen 820 km
4. Martin & Sebastian Brüssel / Belgien 560 km
5. Team Airwaves München / Deutschland 350 km
6. Team Trödel-Trinker Prag / Tschechische Republik 200 km

    Team Campus-Jailbreak 2013 alle gemeinsam: 3640 km


Vielen dank, an alle Fahrer, die uns mitgenommen haben. Ohne Euch wären wir immer noch in Leipzig!






1 Kommentar:

  1. Sehr genial!!! Gratuliere zum zweiten Platz!!! :-)
    Kleine Anmerkung: Freiburg ist NICHT Schwabenländle ;-)
    Klarissa

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